Abenteuer Elternzeit: Couchsurfen mit Baby

Juhuuuu! Wir haben unsere erste Couch gefunden. Eine Familie mit Prag mit ebenfalls 2 Kindern wird uns für 2 Tage aufnehmen. Das ist super, so haben unsere Kinder gleich andere Kinder zum Spielen, denn die Kinder sind im selben Alter. Ok, die Babys werden wahrscheinlich nur auf dem Boden liegen uns sich gegenseitig kitzeln. Und die Großen werden toben. Tolle Aussichten ;-)
Die Familie lebt am Rand von Prag, in der Nähe eines Waldes, soweit ich das auf der Karte erkennen konnte. Wir werden dort hinfahren und uns ganz auf die Vorschläge der Familie verlassen, was Aktivitäten angeht.

Da wir ja auch bei fremden Leuten Couchsurfen wollen, habe ich uns einen Account bei Couchsurfing.org erstellt. Uns war schnell klar, dass wir bei anderen Familien mit kleinen Kindern unterkommen wollen, denn die haben einen ähnlichen Tagesablauf wie wir - morgens früh raus, viel unternehmen, abends nicht allzu spät ins Bett. Ein erster Blick auf die anderen User hat uns zwei Dinge gezeigt:

1. Die Auswahl an Familien mit Kleinkindern ist sehr beschränkt. Allzu viele Anfragen werden wir also garnicht starten können. Wenn wir also in der Stadt, in der wir jemanden suchen niemanden finden, dann müssen wir unsere Reisepläne eben anpassen.

2. Die Familien, die in Frage kommen, sind alles verifizierte Nutzer von Couchsurfing.de. Also war es uns wichtig, uns auch Verifizieren zu lassen, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass uns jemand aufnimmt. Dazu gehörte ein ordentliches Profil und eine kleine Spende, dann kam eine Postkarte, die überprüfen sollte, ob unsere Adresse richtig ist, und schon waren wir verifizierte Nutzer.

Jetzt kann es losgehen, und die ersten Anfragen an Prag und Bratislava laufen auch schon. Wir sind gespannt...

Weil wir auch außerhalb Deutschlands unterwegs sind, brauchen unsere Kinder Reisepässe. Ja, auch das Baby. Viele sind überrascht, wenn sie das hören, aber wir würden uns sogar strafbar machen, wenn unser Baby ohne Pass das Land verlässt.

Der Große hat schon einen Pass, es fehlt also nur noch der Pass für die Kleine. Also auf zum Fotoshooting für das biometrische(!) Foto. Beim Großen waren wir damals mt 14 Monaten extra bei der Fotografin. Aber für die Kleine machen wir uns es einfacher: Wir packen sie auf eine Matratze mit weißem Laken und schießen von oben ein Foto. So einfach ist es dann doch nicht, denn nach mehreren Fotos, auf denen sie lacht, zur Seite schaut oder die Füße im Mund hat, haben wir dann doch eins, auf dem sie halbwegs gerade und ernst in die Kamera schaut. Das Foto laden wir dann auf eine der zahlreichen Webseiten, auf denen man Fotos für Pässe genau so anpassen kann, dass sie den Anforderungen entsprechen. Dann das Foto noch ausdrucken und ab zum Bürgerbüro.

Zum Glück sehen die Beamten bei Babyfotos nicht ganz so ernst. Es wurde zwar bemängelt, dass unsere Kleine auf dem Foto etwas blass aussieht, aber sie ist nunmal ein Winterbaby und hat wenig Farbe. Das Foto wird dann direkt in den Ausweis geklebt, man muss also nicht wie bei uns Erwachsenen wochenlang auf den Pass warten, sondern kann ihn auf den letzten Drücker besorgen.

Gültig ist der Pass übrigens 6 Jahre und kann dann auch nochmal verlängert werden. Also ist der Aufwand mit dem biometrischen Foto eigentlich nicht nachvollziehbar, denn unsere Kleine wird in wenigen Wochen schon wieder ganz anders aussehen. Für die lange Zeit ist er auch recht günstig, nur 13 Euro und die Verlängerung kostet sogar nur 6 Euro.